Zirkus Roncallis Storyteller: Gestern – Heute – Morgen (Werbung durch Namensnennung)

Ich muss gestehen, ich war ewig nicht mehr im Zirkus, gute 20 Jahre liegen zwischen den beiden letzten Besuchen, wobei der letzte erst ein paar Stunden her ist.

Ich weiß gar nicht mehr den Namen von dem Zirkus damals, aber es ist mir lebhaft in Erinnerung geblieben das die Tiere dort nicht glücklich waren, Elefanten, die sich stupide hin und her schaukelten, Pferde, denen der Stress anzusehen war und der Rest der Tiere lag apathisch im Käfig. Aber vor über 20 Jahren war das halt so, da gehörten Tiere einfach dazu.

In der Vorstellung damals gab es dann noch ein paar Akrobaten, nichts Besonderes, ich hatte schon bessere gesehen. Und der einzige Clown trat nur in der Pause auf. Was soll ich sagen, ich war bedient. Aber so richtig, denn ich hatte diesen Zirkusbesuch ja nur gemacht, damit die Kinder Clowns sehen können. Tiere im Zirkus fand ich schon immer nicht so toll, dann schon lieber im Zoo. Gewohnte Umgebung, kein Auftrittsstress und keine langen Fahrten. Nachdem in der zweiten Hälfte der Show irgendwelche Kaiman-Artigen ins Publikum entlassen wurden, war bei mir Schluss mit lustig und ich beschloss, nie wieder einen Fuß in ein Zirkuszelt zu setzen…

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Bis… ja, bis zum 2. Oktober 2019. Ein sehr guter Bekannter hatte 2 Karten für die Vorstellung am Mittwochabend, und da er kurzfristig verhindert war, bin ich mit meinem Mann nach Hannover gedackelt. Hehe, gedackelt trifft es nicht ganz, wir waren ja jeweils eine gute Stunde mit dem Auto unterwegs 😉. Aber es hat sich wirklich gelohnt.  Die Schlange der Menschen, die in die Vorstellung wollten, war gigantisch. Sobald man aber durch den Einlassbereich durch war ging man durch ein großes, offenes Zelt. In diesem befanden sich Verkaufswagen, erwerben konnte man Getränke, Popcorn, gebrannte Mandeln, Bratwurst und natürlich Andenken. Zwischen diesem und dem eigentlichen Ziel, dem großen Zelt gab es dann Toilettenwagen und den Clown Anatoli, gefangen im Käfig mit dem Schild Achtung, bissiger Clown. 😊

Es ist ein enormer Fuhrpark, empfangen wird man von 80 historische Wagen. Dazu kommen 120 Artisten, Musiker, Künstler und Mitarbeiter.  Was mit einem Traum begann, hat sich bis heute zu einem der größten Zirkus-Unternehmen entwickelt. Es hat etwas Romantisches, keine Frage. Und es duftet nach Popcorn und gebrannten Mandeln und ja, man taucht in eine andere Welt ein… Eine kleine Zirkusstadt inmitten einer großen Stadt.

Tiere und Zirkus?

Die einzigen Tiere dort waren eine Holografie, ob die in der Manege laufenden Pferde, schwimmende Fische oder die Elefanten. 11 Beamer beleuchten eine holographische Projektionsfläche in einer 300-Grad-Projektion.

Ebenfalls eine gelungene Technische Spielerei ist der ULiK Robotic aus der Autoindustrie, auf dessen Roboterarm ein Akrobat sein können unter Beweis stellt.

Ob nun als Mischung aus Eiskönigin und Superwoman begeistert die junge Französin Adèle Fame mit viel Kraft und Anmut an den Strapaten, ebenso die „Queens of Baroque“ die ebenfalls durch die Luft wirbeln. Sehr beeindruckt war ich auch von Quincy Azzario die sich mühelos und elegant bei ihrer Nummer bewegte.

Waghalsige Nummern brachten die Cedeños Brothers, und auch als The Flying Jalapeños & Chistirrin war es spannend bis lustig.

Comedy mit Robert Wicke und Kai Eikermann brachten alle zum Lachen, ob nun als Solokünstler oder zusammen in der Manege, es war absolut nicht vorauszusehen was als nächstes geschieht.

Die Bello Sisters als auch Zhenyu Li überzeugen nicht nur durch ihre Kraft, sondern auch durch Ästhetik in ihren Darbietungen.

Am besten haben mir die Clowns gefallen, egal ob Weißclown Gensi oder Carillon, der im Steampunkstil das Publikum begeisterte, oder die „Dummer August“ Clowns Anatoli  & Eddy Neumann. Aber am allerbesten gefallen hat mir die Mischung zwischen Till Eulenspiegel und Max und Moritz, Chistirrin!! Er hat das Zelt so gerockt das knapp 1500 Menschen johlend und applaudierend das Zelt gefühlt zum fast-einsturz gebracht haben. Und ich weiß jetzt schon, wenn mir dem nächst jemand „Entschuldigung“ entgegnet, werde ich übelst aufpassen müssen das ich nicht lauthals loslache. Aber so outen sich dann die Besucher vom Circus Roncalli ♥

Und auch hier nochmals Standing Ovation, wie auch schon beim Finalen Einlauf in die Manege. Auch dem Roncalli Ballett, dem Roncalli Royal Orchestram und der Hommage an Footit & Chocolat vielen Dank für diesen Außergewöhnlichen, extrem unterhaltsamen Abend.

Diesen Zirkusbesuch kann ich wirklich nur empfehlen ♥♥♥

nettie

PS: Die Fotos sind nicht großartig, ich weiß, aber meine Handykamera bringt leider nicht viel Leistung.

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