800 Wörter für ein Leben

800 Wörter für ein Leben – unter diesem Titel habe ich mir letztens eine Dokumentation auf Geo Television angeschaut und ich fand es beeindruckend, wie lange im Voraus schon Nachrufe verfasst (NYT) werden für bedeutenden Persönlichkeiten.

Natürlich bin ich niemand, dessen Nachruf in der New York Times erscheinen wird, aber ich habe überlegt, was wohl in meinem Nachruf stehen wird/würde und ich persönlich fand das nun schon etwas mager und dürftig. 800 Worte wird man da nicht zusammen bekommen.

Ich denke, viele von uns hatten die Chance, etwas großes und bedeutendes zu machen und haben es schlichtweg verbockt.

Natürlich könnte ich jetzt meiner Umwelt, meinem Elternhaus etc. die Schuld geben, das aus mir nicht mehr geworden ist. Aber ist dafür nicht jeder selbst verantwortlich? Natürlich gab es auch bei mir diese Berühmten „Knüppel die zwischen die Beine geworfen wurden“, aber reicht das wirklich zur Entschuldigung für alles versäumte in meinem Leben?

Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich ja selbst verantwortlich für mein Leben, nicht nur für das, was ich tat, sondern auch für alles, was ich nicht getan habe. Und das ist eine ganze Menge.

Auch wenn meine Mutter damals dafür gesorgt hat, dass ich NUR die Hauptschule besuchte, und nicht, wie vom Lehrer vorgeschlagen, die Realschule. Ich hätte ab 18 nochmal die Schulbank drücken können. Was hielt mich ab? Nur ich mich selbst. Mit 33 habe ich dann nochmal einen Anlauf genommen, bin aber an der mehrfach Belastung Schule/Kinder/ Umzug gescheitert.

Oder eine Lehre anfangen, ich hatte mit 17. Jahren den Ausbildungsvertrag schon fast in der Tasche, aber weil der Amtsarzt damals kein grünes Licht für meinen auserwählten Lehrberuf gab, wurde ich bockig und habe dann eben keine Ausbildung gemacht. Okay, damals hat man eine Lehre begonnen in einem Betrieb, wo man bis zur Rente arbeiten wollte, das ist heute ja zum Glück nicht mehr so. Soll ich jetzt dem Arzt die Schuld geben? Eher nicht, sondern nur meiner Sturheit… Ich hätte ja auch einen anderen Beruf wählen können..

Ich habe dann hier und da gearbeitet, in einer Kleiderfabrik als Näherin, habe Autoscooter mit auf – und abgebaut und wärend der Spielzeit mir mein Geld beim Dosenwerfen verdient. Ich habe in Kneipen und Restaurants gejobbt, hatte Anstellungen als Reinigungskraft, als Familienhilfe, im Einzelhandel, in der Altenpflege, Saisonarbeit…

Ich bin zum 4ten Mal verheiratet. Meine Kinder sind alle aus dem Haus und haben teilweise selbst eine Familie. Und auch gesundheitlich geht es mir wieder soweit gut, dass ich wieder Vollzeit arbeiten könnte, sofern ich einen Job finde, der mir da keine Grenzen setzt.

Und den habe ich gefunden, ich werde mittels Fernstudiums/Homeoffice meine Qualifikation als Betreuungskraft §§ 43b, 53c SGB XI absolvieren, damit habe ich meine Persönliche Bucketlist nicht abgeschlossen, aber ich arbeite mich so stück für stück vor. Oder anders gesagt, es wird Zeit, den Roten Faden anderweitig zu verknüpfen. 😊

Leider muss mein Blog da zurückstehen, aber momentan gibt es ja eh nicht viel Unterhaltendes und da du das hier und jetzt lesen kannst läuft es doch gut. Den Social-Media Seiten kehre ich den Rücken, mir fehlt da einfach die Zeit für. Frau muss einfach prioritäten setzen .

 

PS: Dieser Beitrag schafft es gerade mal auf  518 Worte!

 

 

 

 

 

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